Warum ist gerade das Pferd so gut für das TR geeignet?
Bereits seit dem Altertum ist bekannt, dass Reiten Körper und Seele gut tut.
Pferde sind schon lange wichtige und treue Begleiter des Menschen. Man weiß, dass sich das Pferd gut als Therapiebegleiter und Freund eignet, weil es in seiner Natur nach Harmonie und Frieden strebt. Das Pferd als Pflanzenfresser ist, anders als der Mensch, kein Raubtier. Das Pferd zeigt in seinem Verhalten ganz klare Abläufe, es kann nicht täuschen und ist immer ein ehrlicher Spiegel für den reflektierenden Menschen.
Pferde reagieren auf unsere körperlichen Signale, die wir bewußt oder unbewußt aussenden (Adrenalin, Herzfrequenz). Das Pferd antwortet nur auf das Verhalten, nicht auf optische Erscheinungen, und gibt immer eine klare Antwort. Durch die Kontaktaufnahme mit dem Pferd und dessen Reaktion lernt der Mensch/das Kind die Natur des Pferdes zu akzeptieren und erkennt nach Möglichkeit den eigenen Entwicklungsstand.
Die Ergotherapeutische Behandlung mit dem Pferd ist ein Fachbereich des Therapeutischen Reitens.
Die oberste Zielsetzung in der Ergotherapie ist es, Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder davon bedroht sind in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu unterstützen. Der Mensch soll in seinem Alltag handlungsfähig werden, am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und seine Lebensqualität soll verbessert werden.
Unter dem Begriff "Ergotherapeutische Behandlung mit dem Pferd" werden Behandlungen auf der Grundlage des sensomotorisch-perzeptiven, motorisch-funktionellen und psychisch-funktionellen Ansatzes unter Einbezug des Mediums Pferd verstanden. Dabei soll der Einsatz des Pferdes die Zielsetzung der ergotherapeutischen Behandlung durch den Bewegungsdialog, das Beziehungsangebot und den unmittelbaren Erfahrungsraum unterstützen und andere Behandlungsmethoden ergänzen.
Die Schwerpunkte liegen hier in den Bereichen Sensorik, Motorik, Wahrnehmung und Verhalten.
Aufgrund seiner Konstitution ermöglicht das Pferd auch bei motorischen Problemen, große Therapieerfolge. Der Pferderücken bewegt sich dreidimesional in einem gleichmäßigen Rhythmus. Durch diesen Bewegungsrythmus des Pferdes werden die Gleichgewichtssinne des Reiters geschult.
Geht das Pferd im Schritt, entsprechen die Bewegungsimpulse und Schwingungen dem normalen Gangbild des Menschen.
Die Wärme und Bewegung des Pferderückens wirkt unterstützend auf die Tonusregulation und Dehnung, insbesondere der Bein,- Rücken,- und Bauchmuskulatur.
Weitere Indikationen:
Allgemeine Entwicklungsverzögerungen
Allgemeine Förderung bei Lern- und geistiger Behinderung
ADS / ADHS (Hyperaktivität)
Störungen in der emotionalen Entwicklung (z.B. bei Kommunikations- und Beziehungsproblemen)
Motorische Defizite
Verhaltensstörungen unterschiedlicher Ursache
Störungen in der Sprachentwicklung
Multiple Sklerose
unfallbedingte Erkrankungen
uvm.
Das Therapeutisches Reiten ist grundsätzlich für alle Menschen geeignet, die Pferde mögen, Freude im Umgang mit dem Pferd haben, gerne in der Natur sind und ohne Konkurrenz- und Leistungsdruck reiten lernen möchten.
"Pferde sind die besseren Therapeuten, sie sagen nur die Wahrheit." H. Nissen
"Auf das Pferd vertrauen könne, stärkt ganz unmittelbar das Selbstbewußtsein und das Gefühl für den eigenen Körper. Der Kontakt mit dem Pferden tut gut und kann regelrecht heilsam sein-von diesem Grundgedanken des Therapeutischen Reitens bin ich überzeugt."
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin, Ehrenmitglied des DKThR